Navigation und Service

Willkommen

Willkommen

Forschung

Forschung

International

International

Regulation

Regulation

Organisation

Organisation

Daten & Fakten

Daten & Fakten

Allergie durch Speicherproteine der Walnuss

Allergie durch Speicherproteine der Walnuss

Forschende des Paul-Ehrlich-Instituts kartierten in einer wissenschaftlichen Kooperation das Muster spezifischer Antikörper bei einer Walnussallergie. Kinder sind besonders betroffen.

Die Walnuss ist ein starker Auslöser von Nahrungsmittelallergien bei Kindern und Erwachsenen – häufig verbunden mit schweren Symptomen. Die allergischen Reaktionen entstehen dadurch, dass der Körper gegen eigentlich harmlose Bestandteile der Walnuss Antikörper vom Typ Immunglobulin-E (IgE) ausbildet. Doch welche Bestandteile (Antigene) der Walnuss lösen die Symptome genau aus? Nur wenn man diese kennt, kann man im Labor (In-vitro-Diagnostik) die Allergie genauer diagnostizieren. Und welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Schweregrad der Symptome, der IgE-Antwort und dem auslösenden Allergen? Diese Fragen wurden bisher noch nicht in einem einheitlichen Versuchsprotokoll untersucht.

In einer internationalen multizentrischen Studie wurden die IgE-Reaktion und die Schwere der Symptome von 91 Betroffenen auf zehn Proteinbestandteile bzw. -fraktionen der Walnuss untersucht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Federführung von Prof. Barbara Ballmer-Weber, Universitätsspital Zürich, mit Forschenden des Paul-Ehrlich-Instituts unter Leitung von Prof. Stefan Vieths, Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts, und Mitarbeitenden klinischer Einrichtungen in Deutschland, der Schweiz und Spanien haben die Studie durchgeführt.

Prof. Stefan Vieths (Quelle: T. Jansen / Paul-Ehrlich-Institut)

Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, in Zukunft präziser als bisher den Schweregrad der Walnussallergie zu bewerten – und gezielte Ansätze für die spezifische Immuntherapie zu entwickeln.

Prof. Stefan Vieths , Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts

Die Ergebnisse bestätigten: Erhöhte spezifische IgE-Werte gegenüber bestimmten Speicherproteinen und Walnussfraktionen korrelierten mit systemischen und damit schwereren Allergiesymptomen. Die Personen mit schweren Symptomen wiesen höhere spezifische IgE-Spiegel gegenüber Walnussextrakt und den meisten weiteren untersuchten Walnussbestandteilen auf.

Kinder stärker betroffen

Die Sensibilisierung gegenüber Walnussspeicherproteinen findet in der Regel im Kindesalter statt und geht mit schweren Allergiesymptomen einher. Von einem Allergen (rJug r 5) abgesehen, waren die Spiegel der spezifischen IgE-Antikörper gegenüber Walnussextrakten und Walnusskomponenten bei Studienteilnehmern unter 14 Jahren höher als bei den älteren Probanden. Auch entwickelten alle unter 14-Jährigen schwere Allergiesymptome, während 38 Prozent der Studienteilnehmer im Alter von mindestens 14 Jahren nur milde Reaktionen zeigten.

Literatur

Ballmer-Weber BK, Lidholm J, Lange L, Pascal M, Lang C, Gernert S, Lozano-Blasco J, Gräni N, Guillod C, Wangorsch A, Hanschmann KM, Pontoppidan B, Tjäder L, Bartra J, Vieths S (2019): Allergen recognition patterns in walnut allergy are age dependent and correlate with the severity of allergic reactions.
J Allergy Clin Immunol Pract 7: 1560-1567.e6.