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Internationale Zusammenarbeit

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Der Zugang zur COVID-19-Impfstoffen muss für alle Staaten weltweit möglich und bezahlbar sein. Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt mit seinem internationalen Netzwerk dieses Ziel.

Viren kennen keine Grenzen – eine Pandemie muss weltweit bewältigt werden. Dabei stehen Länder aus verschiedenen Erdteilen und Regionen vor ungleichen Herausforderungen. Denn das Virus gefährdet nicht nur die Gesundheit ganzer Bevölkerungen, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen können Staaten destabilisieren, was die politische Stabilität global beeinflussen kann. Und ein Land, in dem die Infektion nicht eingedämmt ist, wird zum Virenreservoir, aus dem eine neue Welle der Pandemie entstehen kann. Nur mit einer gemeinsamen Strategie lässt sich der Pandemie nachhaltig begegnen. Voraussetzung dafür ist ein global gerechter Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika.

Arzneimittelregulation global

Wichtige Basis ist ein gemeinsames regulatorisches Verständnis der Arzneimittelbehörden überall auf der Welt. Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, vertritt Deutschland in der internationalen Koalition der Arzneimittelbehörden (International Coalition of Medicines Regulatory Authorities, ICMRA), einem Zusammenschluss von 29 Arzneimittelbehörden aus allen Weltregionen. Diese hat zum Ziel, den globalen Zugang zu sicheren, wirksamen und qualitativ hochwertigen Arzneimitteln zu erleichtern. Dafür setzt sich die Koalition für verbindliche wissenschaftliche Standards und effiziente Regulierungsprozesse weltweit ein. Das Netzwerk veröffentlichte mehrere Positions- und Strategiepapiere für ein gemeinsames Vorgehen in der COVID-19-Pandemie.

Prof. Klaus Cichutek

Das Paul-Ehrlich-Institut hat sein internationales Netzwerk eingesetzt, um weltweit Wege für die Entwicklung, Zulassung und Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen zu ebnen.

Prof. Klaus Cichutek , Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts

Mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet das Paul-Ehrlich-Institut seit fast 20 Jahren eng zusammen, zwei WHO-Kooperationszentren befinden sich am Institut. Prof. Cichutek ist Vorsitzender des Expertenausschusses für Biologische Standardisierung (Expert Committee on Biological Standardization, ECBS) und Mitglied im übergeordneten strategischen Beratungsgremium der WHO für Impfstoffe (Strategic Advisory Group of Experts on Immunization, SAGE). SAGE spricht Empfehlungen zur bestmöglichen Anwendung von Impfstoffen aus und berät die WHO zum globalen Vorgehen bei der Verteilung von Impfstoffen. Das ECBS erstellt Empfehlungen und Leitlinien für die Entwicklung, Herstellung, Lizensierung und Kontrolle von Impfstoffen, Blutprodukten und In-vitro-Diagnostika. Auch die Etablierung von WHO-Referenzmaterialien gehört zum Aufgabenbereich des ECBS. Das Paul-Ehrlich-Institut hat bereits mehrere Referenzmaterialien für COVID-19-Diagnostika für die WHO erstellt und erarbeitet unter Federführung der WHO gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten eine Richtlinie zur Prüfung von mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19.

Globale Koalitionen mit gemeinsamen Ziel

Öffentlich-private Partnerschaften aus Regierungen, privaten Stiftungen und Unternehmen unterstützen in der Pandemie die Entwicklung und Zulassung sowie Erwerb und Verteilung von COVID-19-Impfstoffen. Die Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, CEPI) unterstützt und finanziert als Forschungsplattform die gesamte Ent-wicklung eines Impfstoffes bis zum fertigen Produkt. Den Ausbau nationaler Impfprogramme fördert die Impfallianz Gavi (The Vaccine Alliance). Gavi hat die Infrastruktur, um große Mengen Impfstoffe kostengünstig zu erwerben und weltweit zu distribuieren. Das macht die Allianz zum wichtigen Akteur für den Erwerb und die globale Verteilung von COVID-19-Impfstoffen. Die Initiative COVAX (Covid-19 Vaccines Global Access) bündelt die Expertise von WHO, Gavi und CEPI für einen weltweit gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen. Bis Ende 2021 sollen alle Länder unabhängig vom Einkommen ausreichend COVID-19-Impfstoff für die am stärksten gefährdeten 20 Prozent ihrer Bevölkerung erhalten. Deutschland unterstützt diese Initiativen finanziell und ist Gründungsmitglied von CEPI und Gavi.

Organisationen weltweit

WHO: World Health Organization

Gründung:
1948 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen aus 194 Mitgliedstaaten mit Sitz in Genf, Schweiz

Ziele:
Förderung der allgemeinen Gesundheit der Menschen weltweit

Zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten koordiniert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) internationale Aktivitäten, lanciert weltweite Impfprogramme und unterstützt den Aufbau wirksamer Gesundheitssysteme im globalen Süden. Die WHO überwacht die epidemiologische Entwicklung von Infektionskrankheiten und ruft eine Pandemie aus, wenn eine Epidemie zur weltweiten Bedrohung wird wie die SARS-CoV-2-Pandemie. Über eine Präqualifizierung stellt die WHO wirksame und sichere Arzneimittel auch Ländern mit niedrigen Einkommen zur Verfügung. Die WHO koordiniert weltweit Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie.

CEPI: Coalition for Epidemic Preparedness Innovations

Gründung:
2017 als öffentlich-private Partnerschaft mit Sitz in Oslo, Norwegen


Ziele:
Entwicklung von Impfstoffen zur Vorbeugung von Epidemie

Als Konsequenz auf die verheerende Ebola-Epidemie 2014/15 gründete sich die Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (CEPI) als öffentlich-private Partnerschaft mit Mitgliedern aus Regierungen, privaten Stiftungen, Forschungseinrichtungen und Impfstoffherstellern. Deutschland ist eines der
Gründungsmitglieder.

Die Forschungsplattform finanziert die gesamte Entwicklung eines Impfstoffes vom Start bis zum fertigen Produkt. Dabei orientiert sich die CEPI an der Prioritätenliste unentbehrlicher Arzneimittel der WHO. In der SARS-CoV-2-Pandemie konzentrierte sich die CEPI auf die Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen.

Gavi: The Vaccine Alliance

Gründung:
2000 als öffentlich-private Partnerschaft mit Sitz in Genf, Schweiz

Ziele:
Schutz von Menschen im globalen Süden durch Impfungen gegen vermeidbare Krankheiten

Die Impfallianz Gavi ist eine öffentlich-private Partnerschaft aus Regierungen, WHO, UNICEF und Weltbank, privaten Stiftungen, Gesundheits- und Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Impfstoffherstellern. Deutschland ist Gründungsmitglied. Gavi unterstützt den Ausbau und die nachhaltige Finanzierung nationaler Impfprogramme. Indem die Allianz die weltweite Nachfrage an Impfstoffen bündelt, kann sie große Mengen zu günstigen Preisen kaufen. Die gesicherte Abnahme ist für die Hersteller ein Anreiz, dringend benötigte Impfstoffe kostengünstig zu produzieren. In der Pandemie stellt Gavi seine Expertise, Kontakte und etablierten Verteilungswege für eine gerechte Verteilung von COVID-19-Impfstoffen zur Verfügung.

COVAX: Covid-19 Vaccines Global Access

Gründung:
2020 als Impfstoff-Säule des Access to COVID-19 Tools (ACT) Accelerator


Ziele:
Gerechte weltweite Verteilung von COVID-19-Impfstoffen

Die WHO, Gavi und CEPI haben die Impfplattform COVAX implementiert, um einen gerechten globalen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen zu gewährleisten. Bis Ende 2021 sollen teilnehmende Länder unabhängig vom Einkommen ausreichend Impfstoff erhalten, um die am stärksten gefährdeten 20 Prozent ihrer Bevölkerung zu schützen. 190 von insgesamt rund 200 Staaten weltweit nehmen an COVAX (April 2021) teil, darunter 98 wohlhabendere Länder und 92 Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommen. COVAX ist die Impfstoffsäule des Access to COVID-19 Tools (ACT) Accelerator, gegründet von der WHO, der Europäische Kommission und Frankreich. Weitere Säulen sind Therapeutika und Diagnostika.

ICMRA: International Coalition of Medicines Regulatory Authorities

Gründung:
2012 als freiwilliger Zusammenschluss von 29 Arzneimittelbehörden aus allen Regionen der Welt.

Ziele:
Weltweite Verfügbarkeit von wirksamen und sicheren Arzneimitteln

Die internationale Koalition der Arzneimittelbehörden ICMRA hat sich zum Ziel gesetzt, den weltweiten Zugang zu wirksamen, sicheren und qualitativ hochwertigen Arzneimitteln zu erleichtern. Voraussetzung dafür sind gemeinsame wissenschaftliche Standards und evidenzbasierte Regulierungsprozesse. In der Pandemie haben ICMRA und WHO ihre Kräfte gebündelt, um global abgestimmte regulatorische Prozesse für COVID-19-Impfstoffe, Therapeutika und Diagnostika zu etablieren.