Europäische Abwehrkräfte stärken
Die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands stand ganz im Zeichen der SARS-CoV-2-Pandemie. Das Paul-Ehrlich-Institut engagierte sich für eine starke und unabhängige Arzneimittelregulierung in Europa.
In der zweiten Jahreshälfte 2021 übernahm Deutschland die europäische Ratspräsidentschaft mitten in der SARS-CoV-2-Pandemie. So war auch das Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen“ aktueller denn je. Die Herausforderungen der Pandemie haben Verbesserungspotenziale im europäischen Gesundheitswesen offengelegt. Sei es die schnelle Beschaffung von Schutzausrüstung wie Masken und Kittel, von Antigen-Schnelltests oder wirksamen und sicheren Impfstoffen. Es zeigte sich: Die Zusammenarbeit und Reaktionsfähigkeit innerhalb Europas muss deutlich gestärkt werden.
Die EU-Ratspräsidentschaft gab uns die Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung der europäischen Arzneimittelregulation aktiv mitzugestalten und so zu einem starken und innovativen Europa beizutragen.
Prof. Klaus Cichutek , Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts
Folgerichtig setzte das Bundesministerium für Gesundheit die Ziele für die Ratspräsidentschaft: Europa muss Wege finden, die Produktion von kritischen Arzneimitteln und Medizinprodukten wieder nach Europa zu verlagern und europäische Reserven anzulegen. Und: Europäische Gesundheitsorganisationen wie das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) und die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency; EMA) müssen gestärkt werden, um EU-übergreifende Aufgaben effizienter erledigen zu können. Die Expertise des Paul-Ehrlich-Instituts war gefragt, denn die Zusammenarbeit und der Wissenstransfer im europäischen Netzwerk der Gesundheitsbehörden gehört zu seinen elementaren Aufgaben.
Beitrag zu einem starken Europa
Das Paul-Ehrlich-Institut richtete im Rahmen der Ratspräsidentschaft die Treffen wichtiger europäischer Gremien und Arbeitsgruppen der EMA aus. Der Pandemie geschuldet, fanden die Treffen diesmal virtuell statt. Das Paul-Ehrlich-Institut nutzte diese Foren, um wichtige Themen zu adressieren und Ziele voranzutreiben wie die Entwicklung von Strategien zur Arzneimittelversorgung, Optimierung der Zulassungsprozesse und Effizienz des Krisenmanagements in Europa.
Die Leitungen der Arzneimittelbehörden in Europa (Heads of Medicines Agencies; HMA) diskutierten in einem virtuellen Treffen insbesondere die Bewältigung sowie die Folgen der SARS-CoV-2-Pandemie. Auch die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nutzung von Gesundheitsdaten standen auf der Agenda.
Ausgewählte, vom Paul-Ehrlich-Institut koordinierte Treffen
- Ausschuss für Arzneimittelsicherheit; Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) - EMA
- Ausschuss für neuartige Therapien; Committee for Advanced Therapies (CAT) – EMA
- Pädiatrieausschuss; Paediatric Committee (PDCO) – EMA
- Leitungen der Arzneimittelbehörden in Europa; Heads of Medicines Agencies - HMA