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Personalia

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Dr. Klaus Boller

Dr. Klaus Boller (Quelle: A. Buck / Paul-Ehrlich-Institut)

Der Virologe Dr. Klaus Boller begann nach einer Postdoc-Stelle in Marseille 1988 im Paul-Ehrlich-Institut in der Forschungsgruppe des damaligen Präsidenten Prof. Reinhard Kurth. Diese Gruppe forschte zu Retroviren wie HIV und den humanen endogenen Retroviren des Menschen (HERV). Boller beschäftigte sich mit Struktur und Funktion dieser Viren – insbesondere von HERV-K2 – mit dem Schwerpunkt auf elektronenmikroskopischen Techniken.

1994 übernahm er die Leitung des Fachgebiets Morphologie. Die Laserscanmikroskopie erweiterte sein Aufgabenspektrum. Neben der eigenen Forschung unterstützte Boller mit seinem Fachgebiet Forschungsprojekte abteilungsübergreifend als Bildgebungsplattform. 2011 wurde das Fachgebiet zur zentralen Serviceplattform erweitert: Eine Medienküche stellt Puffer und Nährmedien für Forschungs- und Prüfungsaufgaben her, das Maushaus sorgt für hochspezialisierte Versuchstiere für die Forschung. Neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten bearbeitete Boller EM-Aufnahmen von Viren und Bakterien. Hochwertige, künstlerische Fotos entstanden – auch um die Arbeit des Paul-Ehrlich-Instituts beeindruckend zu illustrieren. Im Juni 2020 verabschiedete sich Dr. Boller in den Ruhestand.

Dr. Klaus Cußler

Dr. Klaus Cußler (Quelle: M. Reiss / Paul-Ehrlich-Institut)

Der Tierarzt Dr. Klaus Cußler kam 1987 nach einer Promotion in der Immunologie und Erfahrungen in der tierärztlichen Praxis an das Paul-Ehrlich-Institut. Von 1989 bis 2001 war er Leiter des Fachgebiets Antibakterielle Sera und Impfstoffe, zuständig für die Zulassung und Chargenprüfung von Tierimpfstoffen. Als Tierschutzbeauftragter des Paul-Ehrlich-Instituts entwickelte er Ersatzmethoden zu gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuchen und bewirkte zahlreiche Änderungen im Europäischen Arzneibuch. Diese Erfolge wurden mit mehreren Tierschutzforschungspreisen ausgezeichnet.

2003 übernahm Cußler das Referat Sicherheit immunologischer Tierarzneimittel und etablierte die Pharmakovigilanz der Tierimpfstoffe in Deutschland. Auf nationaler und europäischer Ebene arbeitete er an der Erforschung und Vermeidung von Impfreaktionen mit – so bei der Analyse von Nebenwirkungen nach der Massenimpfung von Wiederkäuern gegen die Blauzungenkrankheit. Großen Anteil hatte er auch an der Aufklärung des tödlichen Kälberblutens – als Ursache erwies sich die Impfung von Rindern mit PregSure BVD. Historisch engagiert, brachte er die Verlegung von Stolpersteinen für ehemalige jüdische Mitarbeiter mit auf den Weg. Im Oktober 2019 ging Dr. Cußler in den Ruhestand.

Dr. Johannes Dodt

Dr. Johannes Dodt (Quelle: M. Reiss, Paul-Ehrlich-Institut)

Der Chemiker Dr. Johannes Dodt beschäftigte sich bereits während der Promotion mit Gerinnungsfaktoren des menschlichen Bluts. Im Paul-Ehrlich-Institut, in dem er im November 1995 als Fachgebietsleiter startete, etablierte Dodt ein Gerinnungslabor und baute die Abteilung Hämatologie / Transfusionsmedizin mit auf.

Ab 2001 lag der Fokus seines Fachgebiets Gerinnungsprodukte II auf der Qualitätsbewertung. Seine Expertise nutzte Dodt, als ab 2004 eine neue EU-Verordnung ein Plasma-Master-File-Verfahren (PMF) zur Prüfung der Qualität und Sicherheit von gesammeltem (gepooltem) Plasma vorschrieb – einem wichtigen Rohstoff für Arzneimittel aus Blut. Mit seinem Team bearbeitete er als Koordinator die Hälfte aller PMF-Verfahren für Europa – und stärkte damit das Profil des Paul-Ehrlich-Instituts als wichtigen Akteur im Bereich der Blutprodukte. Großen Anteil hat er auch an der Erstellung europäischer Richtlinien zur Qualitätssicherung und Regulation von PMF-Verfahren. Er arbeitete an der Entwicklung des europäischen Chargenprüfungssystems in der „Advisory Group“ mit und war 19 Jahre Experte in der Gruppe 6B beim europäischen Arzneibuch – die er die letzten neun Jahre als Chairman leitete. Zulassungsbegleitend forschte Dodt zu Faktor-XIII-Tests. Im Februar 2020 ging er in den Ruhestand.

Dr. Sigrid Nick

Dr. Sigrid Nick (Quelle: B. Morgenroth, Paul-Ehrlich-Institut)

Die Virologin Dr. Sigrid Nick startete nach Stationen in der HIV-Forschung 1995 im Fachgebiet Diagnostik der Abteilung Virologie des Paul-Ehrlich-Instituts. Dort bearbeitete sie insbesondere Zulassungen von In-vitro-Diagnostika nach dem Arzneimittelgesetz (AMG), die bis 2003 verpflichtend waren. Versetzt trat im Juli 2000 die europäische IVD-Richtlinie in Kraft, die aus zulassungspflichtigen Hochrisiko-IVD wie HIV-Tests Medizinprodukte machte und die Bewertung und Prüfung auf Benannte Stellen (BS) übertrug. Nick engagierte sich für die Einrichtung eines IVD-Prüflabors am Paul-Ehrlich-Institut, das sie von 2001 bis 2019 fast 20 Jahre leitete. Das Labor prüfte zeitweise IVD für bis zu zehn BS und etablierte das Paul-Ehrlich-Institut als renommiertes Prüflabor. Eine neue EU-IVD-Verordnung (IVDR) verteilte 2017 die Karten neu: Europäische Referenzlabore müssen ab Mai 2022 Hochrisiko-IVD prüfen. Das Paul-Ehrlich-Institut soll eines davon werden. Dieser Transformationsprozess ist Aufgabe der nächsten Generation, sagte Nick, die im Dezember 2019 in den Ruhestand ging.