Navigation und Service

Willkommen

Willkommen

Forschung

Forschung

International

International

Regulation

Regulation

Organisation

Organisation

Daten & Fakten

Daten & Fakten

Impfstoff für den Kampf gegen Ebola

Impfstoff für den Kampf gegen Ebola

Das Paul-Ehrlich-Institut begleitete die Entwicklung eines Ebola-Impfstoffes von der klinischen Prüfung über die Zulassung bis hin zur Chargenprüfung. Im Kongo kam er bereits erfolgreich zum Einsatz.

Ebola ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die bei 30 bis 90 Prozent der Erkrankten tödlich endet. 2014 starben 11.000 Menschen in Westafrika an den Folgen von Ebola, in der Demokratischen Republik Kongo brach die Seuche 2019 erneut aus.

Im Juni 2019 sprach die Europäische Kommission die Zulassung für den Ebola-Impfstoff VSV-EBOV (Ervebo) aus. Zuvor hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel (Comittee for Human Medicinal Products; CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) die Zulassung empfohlen. Bewertet wurde der Impfstoff in einem PRIority-MEdicines (PRIME)-Verfahren, das die Entwicklung von Arzneimitteln unterstützt, die ein herausragendes Potenzial haben, medizinische Lücken zu schließen. Das Paul-Ehrlich-Institut bearbeitete das Verfahren als Ko-Rapporteur.

Vorausgegangen war ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Ebola-Epidemie in Westafrika 2014 eskalierte. Nur ein Impfstoff war in der Lage, diesen und zukünftige Ausbrüche von Ebola rechtzeitig einzudämmen. Als vielversprechend erwies sich der Vektorimpfstoff VSV-EBOV gegen das Ebola-Zaire-Virus, entwickelt von der kanadischen Gesundheitsbehörde Health Canada. Im November 2014 genehmigte das Paul-Ehrlich-Institut eine erste klinische Prüfung mit dem Impfstoffkandidaten am Eppendorf-Klinikum in Hamburg.

Prof. Klaus Cichutek (Quelle: T. Jansen / Paul-Ehrlich-Institut)

Das Paul-Ehrlich-Institut ist erfahren in der regulatorischen und wissenschaftlichen Begleitung von Impfstoffen gegen neuartige Erreger. Das hat die Zulassung des Ebola-Impfstoffes gezeigt – und es bewährt sich bei den COVID-19-Impfstoffen.

Prof. Klaus Cichutek , Präsident des Paul-Ehrlich-Institut

Im Juli 2019 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo zum internationalen Gesundheitsnotfall. Menschen mit höchstem Infektionspotenzial wie das medizinische Personal vor Ort, erhielten den Impfstoff: Ervebo bewies eine gute Wirksamkeit. Die WHO präqualifizierte bereits im November 2019 in Kooperation mit der EMA und mit afrikanischen Behörden den Impfstoff auf Basis dieser Daten. Diese Präqualifizierung war eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz des Impfstoffes in Ländern mit höchstem Ausbruchsrisiko.

Das Fachgebiet Virusimpfstoffe unter der Leitung von Dr. Ralf Wagner unterstützte die WHO bei der Präqualifizierung und etablierte frühzeitig Testmethoden, um als Offizielles Medizinisches Prüflabor (Official Medicines Control Laboratory, OMCL) die staatliche Chargenprüfung auch für die WHO zu übernehmen. Inzwischen testet das Fachgebiet Chargen von Ervebo. Sie werden gebraucht – im Februar 2021 wurde bereits der zwölfte Ebola-Ausbruch verzeichnet.

Besondere Aktivitäten

  • Dr. Ralf Wagner, Dr. Elena Grabski; CHMP/BWP Vaccine Core Group (Experts) - EMA