Navigation und Service

Willkommen

Willkommen

Forschung

Forschung

International

International

Regulation

Regulation

Organisation

Organisation

Daten & Fakten

Daten & Fakten

Blutsicherheit weiter erhöht

Blutsicherheit weiter erhöht

Blut und Blutprodukte sind in Deutschland sichere Arzneimittel. Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts sorgen dafür, dass dies trotz bekannter und neu auftretender Erreger auch so bleibt.

Blut ist essenzieller Rohstoff für die Herstellung von Arzneimitteln. Eine sorgfältige Auswahl der spendenden Personen durch standardisierte Befragungen, eine körperliche Untersuchung sowie die Testung der Spenden auf ausgewählte Erreger beugen der Übertragung pathogener Erreger durch Blutkomponenten vor.

Prof. Markus Funk (Quelle: M. Reiss / Paul-Ehrlich-Institut)

Voraussetzung für ein hohes Sicherheitsniveau ist die kontinuierliche Beobachtung und Bewertung potenziell neuer Risiken für die Blutsicherheit, um zeitnah notwendige Maßnahmen ergreifen zu können.

Prof. Markus Funk , Leiter des Referats Pharmakovigilanz II (Blutsicherheit)

In den Jahren 2019/20 haben drei Viren besondere Aufmerksamkeit erfordert: das West-Nil-Virus (WNV), das Hepatitis-E-Virus (HEV) sowie das Coronavirus SARS-CoV-2.

2019 infizierten sich die ersten Menschen in Deutschland mit dem WNV. Somit reichte es nicht mehr aus, Reisende nach ihrer Rückkehr aus Risikogebieten von der Blutspende zurückzustellen. Daneben nahm auch die Zahl der HEV-Infektionen kontinuierlich zu. Die Herausforderung: Bei Spendern, die HEV-infiziert sind, aber keine Symptome zeigen, besteht die Gefahr einer Übertragung durch Blutkomponenten.

Das Referat Pharmakovigilanz II (Blutsicherheit) löste in beiden Fällen Stufenplanverfahren aus, die zu risikominimierenden Maßnahmen führten:

  • West-Nil-Virus: Die Testung oder Rückstellung von Rückkehrenden aus Risikogebieten ist seit Juni 2020 verbindlich vorgeschrieben.
  • Hepatitis E: Seit Januar 2020 ist die Testung von Blutkomponenten zur Transfusion sowie Stammzellpräparaten verbindlich vorgeschrieben, seit 2021 auch für gefrorene Frischplasmen.

Anfang 2020 betrat das Coronavirus SARS-CoV-2 die Weltbühne. Sofort stellte sich die Frage, ob das Virus durch Blutprodukte übertragen werden könnte. Die Referate Pharmakovigilanz I und II reagierten unmittelbar mit einer Studie, die sie gemeinsam mit drei virologischen Instituten erstellten. Die Auswertung der Labordaten zeigte: Bei Personen ohne oder mit wenig ausgeprägten Symptomen wurde kein SARS-CoV-2-Genom in Blutproben gefunden. Nur bei schwer Erkrankten war dies der Fall. Doch Spendende mit Erkrankungssymptomen werden in Deutschland ohnehin zurückgestellt. Daher war kein Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 durch Blut zu erkennen. Und Blutspenden sind in Zeiten der Pandemie besonders wichtig, um die Versorgung mit den oft lebensrettenden Blutkomponenten zu gewährleisten.

Förderung

Bundesministerium für Gesundheit – SARS-CoV-2

Literatur

Corman VM, Rabenau HF, Adams O, Oberle D, Funk MB, Keller-Stanislawski B, Timm J, Drosten C, Ciesek S (2020): SARS-CoV-2 asymptomatic and symptomatic patients and risk for transfusion transmission.
Transfusion 60: 1119-1122.

Funk MB, Heiden M, Müller S, et al. (2020): Hämovigilanz-Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts 2018: Auswertung der Meldungen von Reaktionen und Zwischenfällen nach § 63i AMG.